Die Niere
Pyelonephritis (akute)
Die akute Pyelonephritis ist eine eitrige Entzündung des Nierenbeckens und -parenchyms. Eine reine Nierenbe- ckenentzündung kommt nicht vor. Entzündungen der Niere gehören zu den häufigsten Nierenkrankheiten.
Die Pyelonephritismorbidität ist bei Fraün höher als bei Männern. Bei Kinder stellt die Pyelonephritis 2 % bis 5 % aller Erkrankungen.
Die befallene Niere ist vergrößert, ödematös und zeigt auf der Schnittfläche radiär verlaufende Eiterstraßen. Die Ausbreitung der Infektion erfolgt überwiegend aufsteigend, insbesondere bei einer Obstruktion. (nahezu alle akuten Pyelonephritisfälle beim Mann und etwas die Hälfte bei der Frau sind diesem Typ zu zurechnen). In fast allen Fällen verlauft die akute Pyelonephritis ein- seitig, sie ist oft die Folge von einer bereites chronisch rezidivierenden Niereninfektion. Typisch sind plötzlicher Krankheitsbeginn mit schwerem Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Rückenschmerzen, Fieber, Tachykar- die, Pollakisurie und Dysurie. Die Nierenlager sind klopf- schmerzhaft. Im Blut findet man eine Leukozytose und im Urin Leukozyturie.
Die akute Pyelonephritis kann in eine chronische (siehe unten) Pyelonephritis übergehen. Es muss etwa bei jedem 5. Patienten damit gerechnet werden.
Pyelonephritis (chronische)
Akute Harnwegsinfektionen können aufsteigen und zur chronischen Pyelonephritis führen. Disponierende Faktoren sind Diabetes mellitus, Uro- lithiasis und Obstruktionen.
Die klinischen Symptome sind nur während eines akuten Schubs sichtbar und entsprechen der akuten Pyelonephritis. Bei der chronischen Pyelonephritis sind immer noch uncharakteristische Symptome dabei. Wie z. B. Gewichtsabnahme, Abgeschlagenheit und Magenbeschwerden.